Kampfmannschaft

von Christian Eplinger am 27. Oktober 2021

Der ASK Bau Pöchhacker Ybbs blieb auch in Herzogenburg auf der Siegerstraße – und das, obwohl man sieben Stammkräfte vorgeben musste. Nur das 2:1-Endergebnis spiegelt den wahren Spielverlauf nicht wider. Denn eigentlich hätte Ybbs schon in Hälfte eins das Match entscheiden können/müssen.

SC Herzogenburg – ASK Bau Pöchhacker Ybbs 1:2 (0:1).

Marco Talir und Fabian Schadenhofer (Corona-Beschränkungen), Stefan Holzer, Manuel Pils (beide verletzt), Dominik Aigner (erkrankt), Thomas Kaminger (gesperrt) und Stefan Sailer (privat verhindert) – die Ausfallsliste, mit der Hannes Sonnleitner (auch Coach Christian Haabs war dieses Mal privat verhindert) am Nationalfeiertag zu kämpfen hatte war lang. Und dennoch machten die Ybbser, bei denen auch „Back-Up“ Patrick Bruckner sogar von Beginn an auflief, ihre Sache sehr gut. Von der ersten Minute an zeigten sie Kampf- und Siegeswillen, zwängten der Heimelf ihr Spiel auf, attackierten früh und ließen Herzogenburg so nie ins Spiel kommen.

Die erste Top-Chance für die Ybbser vergibt Philipp Plank nach 12 Minuten. Er erkämpft sich am Strafraum mit einem Tackling den Ball, ist blitzschnell wieder auf den Beinen und zieht vom 16er ab, doch Torhüter Reinhard Dietl bewahrt die Seinen mit einer Fußabwehr vor dem frühen Rückstand. Danach ist es erneut Philipp Plank, der sich im Strafraum durchsetzt aber beim Abschluss im letzten Moment noch gestört wird. In der 16. Minute wird erstmals Patrick Bruckner gefährlich. Nach einem exakt gezirkelten Eckball von Özgür Gürler, ist Bruckner per Kopf zur Stelle, aber das Leder landet knapp neben dem Gehäuse. Kurz darauf eine ähnliche Situation von der anderen Seite. Gürler-Eckball, das Leder fällt Bruckner diesmal vor die Füße, doch er ist zu überrascht und bringt es nicht unter Kontrolle. In der 23. Minute die nächste Großchance für Ybbs. Manuel Leitgeb kommt am 16er zum Abschluss, Goalie Dietl kann den Ball nur nach vorne abwehren, doch Herzogenburg kann klären. Aber nur kurz, das Leder kommt erneut in den Strafraum, aber mehr als ein Eckball schaut nach zweimaligen Gestocher nicht heraus.

In der 27. Minute wird die Drangperiode der Ybbser endlich belohnt. Der vor allem in Hälfte eins überragend spielende Matthias Wurm setzt mit einem Traumpass Manuel Leitgeb ein, der zieht vom 16er ab und trifft exakt ins lange Eck – 1:0 für den ASK. Mehr als verdient. Ybbs bleibt weiter spielbestimmend, doch die Chancen werden jetzt rarer. Glück hatte Herzogenburg, als sich eine abgerissene Flanke von Andrei-Florin Dronca über Goalie Dietl ins lange Eck senkte, aber vom Lattenkreuz wieder zurück ins Feld sprang. Somit blieb es bei der knappen Pausenführung.

Auch zu Beginn von Hälfte zwei kontrollierte Ybbs das Spiel. Es sollte aber bis zur 57. Minute dauern, ehe die Ybbser wieder jubeln konnten. Eine Traumkombination über Leitgeb und Wurm schloss Patrick Bruckner mit seinem viel umjubelten Treffer zum 2:0 ab. Kurz danach hätte er sogar einen Doppelpack schnüren können, allerdings ein Herzogenburger klärte noch im letzten Moment, überhob dabei aber Torhüter Dietl und hatte Glück, kein Eigentor zu erzielen. Denn das Leder sprang von der Stange zurück ins Feld. Allerdings merkte man nun schon, dass bei den Ybbser Spielern, die zuletzt wenig Spielpraxis sammeln konnten, die Kräfte schwanden. Wie aus dem Nichts fiel in der 74. Minute dazu noch der Anschlusstreffer. Unnötiges Freistoß-Foul an der Seitenlinie, das Leder wird scharf hereingetreten und Nikica Zivkovic ist per Kopf zur Stelle und es steht nur mehr 1:2.

Jetzt bekommt Herzogenburg die zweite Luft und forciert das bislang noch sehr schwache Offensivspiel. Vor allem der knapp zwei Meter große Sturmtank Samet Yikilmaz kommt immer besser zur Geltung. Die Ybbser Defensive muss ihr ganzes Können aufbieten, um ihn in Schach zu halten. Doch es gelingt. Ybbs hat sogar noch eine gute Tormöglichkeit nach einem Konter über den eingewechselten Bedirhan Aydin. Doch nachdem er zuvor schon mit einem guten Volleydrehschuss Selbstvertrauen getankt hatte, schloss er jetzt nach Zuspiel von Wurm zu überhastet mit links ab und traf das Leder nicht richtig. Herzogenburg versuchte es in der Schlussphase vor allem mit hohen Bällen. Aber die Ybbser Defensive stand weiterhin gut und brachte so das knappe Ergebnis sicher über die Zeit. Gratulation allen Spielen und dem Betreuerteam!

Match-Statistik: SC Herzogenburg – ASK Bau Pöchhacker Ybbs 1:2 (0:1).

Torfolge: 0:1 Manuel Leitgeb (27.), 0:2 Patrick Bruckner (57.), 1:2 Nikica Zivkovic (74.).

Gelbe Karten: keine.

Ybbs: Stefan Mitmasser, Harald Bock, David Pudelko, Robert Kaminger, Fabian Holzer, Andrei-Florin Dronca, Matthias Wurm, Özgür Gürler, Manuel Leitgeb, Patrick Bruckner, Philipp Plank (79. Bedirhan Aydin, 90. Arman Pendic).

Schiedsrichter: Johann Wandl; Alexander Strauch, Johann Strasser.

Sparkassen-Arena in Herzogenburg, 120 Zuschauer.