Ein Derby zum Vergessen
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Alles war angerichtet für das große Derby zwischen Ybbs und Wieselburg. Trotz April-Wetters kamen über 800 Besucher in die Wüsterstrom Arena. Freuen durften sich an diesem Tag allerdings nur die Wieselburger. Denn Ybbs kassierte eine kräftige 0:5-Klatsche. Dabei hätte es durchaus auch anders laufen können, auch wenn der Sieg aufgrund des bei den Wieselburger viel stärker ausgeprägten Siegeswillen an diesem Tag verdient war. Dennoch bei Wieselburg klappte an diesem 1. April einfach alles.
ASK Bau Pöchhacker Ybbs – SC Raika TTI Group Wieselburg 0:5 (0:3).
„Wir hatten heute in vielen Phasen das Momentum auf unserer Seite. Aber wir haben es uns auch verdient“, betonte Wieselburg-Trainer Rudi Vogel nach dem 5:0-Erfolg seiner Elf in Ybbs. „Es war ein Totalversagen – von allen. Da können auch wir uns als Trainer nicht ausnehmen. Aber es gibt so Spiele. Vielleicht war das der Weckruf zur richtigen Zeit“, meinte ASK-Trainer Christian Haabs in einer ersten Analyse.
Dabei begann die Partie durchaus vielversprechend für die Ybbser. Eine abgerissene Flanke von Andrei Dronca ließ Torhüter Dominic Gottsmann fallen, das Leder landete vor den Füßen von Christian Hackl, aber der Ybbser Stürmer war wohl selbst zu überrascht, sodass er den Ball nicht an Gottsmann vorbeibrachte. Effektiver die Wieselburger, die mit dem ersten Schuss auf ein Tor in Führung gingen. Weiter Pass von hinten auf Clemens Heindl, der wird an der Strafraumgrenze nur zaghaft von den Ybbsern attackiert, legt ab zu Goalgetter Gabriel Hinterberger und dieser bezwingt Stefan Mitmasser mit einem platzierten Schuss ins Eck – 0:1 für die Gäste nach 14 Minuten. Damit sollten die Hinterberger Festspiele beginnen.
Ybbs ließ sich dadurch aber nicht entmutigen und hatte nun die beste Phase in diesem Spiel. Doch Fabian Holzer nach idealem Zuspiel von Manuel Leitgeb, Dominik Aigner per Kopf und mittels Freistoß sowie Christian Hackl scheiterten oder fanden in Gottsmann ihren Meister. Und – ich wiederhole mich – effektiver die Wieselburger: Schöne Kombination über die rechte Seite, weite Flanke auf das lange Fünfereck, David Zefi reagiert schneller als Stefan Strohner und knallt das Leder volley in die Maschen – 0:2 nach 32 Minuten.
Doch es sollte vor Seitenwechsel noch schlimmer für die Ybbser kommen. Zefi spaziert in den Ybbser Strafraum, schießt, Mitmasser kann nur kurz abklatschen lassen, Hinterberger ist zur Stelle und rollt das Leder zwischen den Beinen von heranrutschenden Thomas Kaminger ins Netz – 0:3 nach 42 Minuten.
In der Halbzeit reagierte das Ybbser Trainerteam, brachte mit Blaz Udovcic und Mario Dragodan zwei Stürmer statt dem angeschlagenen David Pudelko und Andrei Dronca. Und es schien zu fruchten. 53. Minute kurz abgespielter Eckball für Ybbs, Matthias Wurm bringt Leder in den Strafraum, Dominik Aigner köpfelt zum 1:3 ein, doch das Schiedsrichtergespann aberkannt (zu Unrecht) den Treffer. Und weil das noch nicht bitter genug war, erzielte im Gegenstoß Wieselburg das 4:0. Besser gesagt, Matthias Wurm lenkte beim Klärungsversuch eine Faletar-Flanke ins eigene Tor ab.
Damit war die Luft bei Ybbs endgültig draußen. Wieselburg spielte das Ergebnis trocken nach Hause und Gabriel Hinterberger konnte in der 85. Minute sein Torkonto mit dem dritten Treffer an diesem Tag nochmals aufbessern.
Bei Ybbs kam in diesem Derby leider kein einziger Spieler halbwegs an seine Normalform heran, zudem vermisste man Einsatz, Kampfgeist und Siegeswille. Schade – so eine Kulisse, wo man glänzen kann, wird es so schnell nicht wieder geben. Darüber dürfen sich jetzt nur die Wieselburger freuen.
Match-Statistik: ASK Bau Pöchhacker Ybbs – SC Raika TTI Group Wieselburg 0:5 (0:3).
Torfolge: 0:1 Gabriel Hinterberger (14.), 0:2 David Zefi (32.), 0:3 Gabriel Hinterberger (42.), 0:4 Matthias Wurm (Eigentor, 54.), 0:5 Gabriel Hinterberger (85.).
Gelbe Karten: Matthias Wurm (29. Unsportlichkeit), Fabian Holzer (43. Foul).
Ybbs: Stefan Mitmasser, Stefan Strohner (61. Matteo Holzer), Robert Kaminger, David Pudelko (46. Blaz Udovcic), Fabian Holzer (73. Fabian Kamleithner), Thomas Kaminger, Andrei Dronca (46. Mario Dragodan), Manuel Leitgeb, Dominik Aigner, Matthias Wurm, Christian Hackl (73. Dominik Streisselberger).
Schiedsrichter: Daniel Holzinger; Dr. Johannes Stögerer, Maximilian Fischer.
Patronanz & Matchballspende: Luks Life, Ybbs.
Wüsterstrom Arena Ybbs, 811 Zuschauer.