Ein Match, das im Kopf verloren wurde

von Christian Eplinger am 15. Mai 2022

Der ASK Bau Pöchhacker Ybbs bleibt in diesem Spieljahr ohne Derbysieg gegen einen Klub aus dem Scheibbser Bezirk. Nachdem es zu Hause gegen Wieselburg und Purgstall jeweils nur zu einem Punkt reichte, ging man nach der Niederlage im Herbst in Wieselburg nun auch am Samstag in Purgstall als 0:1-Verlierer vom Platz. Dabei hatten einige das Spiel scheinbar schon zuvor im Kopf gewonnen. Manche schienen sich ihrer Sache viel zu sicher zu sein …

SVg ATP Metallbau Purgstall – ASK Bau Pöchhacker Ybbs 1:0 (1:0).

Beide Teams mussten stark ersatzgeschwächt in dieses Derby gehen, dabei waren die Ausfälle bei den Heimischen fast noch gravierender. Ybbs, wo Lukas Eisenbauer als Innenverteidiger ein (gutes) Comeback in der Kampfmannschaft feierte, war daher in der Favoritenrolle. Das tat einigen Spielern aber scheinbar nicht gut. Denn man vermisste die Lauf- und Einsatzbereitschaft und vor allem die nötige Konzentration. Zu viele Fehlpässe im Spielaufbau, keine zwingenden Torabschlüsse, kaum Chancen. Ybbs enttäuschte an diesem Abend in vielerlei Hinsicht.

Dabei begann die Partie verheißungsvoll. 1. Minute schöne Aktion über die linke Seite, der Ball kommt am 16er zu Matthias Wurm, der zieht ab, doch das Leder verfehlt das Ziel deutlich. Das war es aber dann auch schon mit der Ybbser Offensiv-Herrlichkeit in den ersten 45 Minuten. Es gab zwar noch einige gute Kombinationen, aber nur bis zum 16er, dann war das letzte Zuspiel zu ungenau oder der Abschluss nicht konsequent genug, sodass Purgstall-Goalie Lukas Fallmann eigentlich einen sehr geruhsamen Abend hatte.

Die Heimelf verlegte sich von Beginn weg auf Verteidigen und Kontern. Dazu spielte ihnen der Spielverlauf in die Karten. 20. Minute. Eckball von links, die Ybbser sind nicht genau genug beim Mann und Richard Scharner erzielt mit der Ferse volley das 1:0 für Purgstall. Danach plätschert das Spiel so dahin. Die größte Chance haben die Heimischen. Konter über Dominik Gulas, der nutzt ein Missverständnis in der Abwehr, umkurvt Torhüter Stefan Mitmasser, dieser kann ihn zwar noch entscheidend stören, sodass das Leder nur mehr ganz langsam Richtung Torlinie rollt und Robert Kaminger ist zur Stelle und klärt Zentimeter vor der Linie. Bitter Stefan Mitmasser verletzt sich dabei und muss in der Halbzeit mit Verdacht auf einen Fingergelenksbruch ausgetauscht werden.

Nach der Pause hat zunächst erneut Purgstall eine Konterchance, doch Ersatztorhüter David Pöchhacker ist zur Stelle. Danach spielt allerdings nur mehr Ybbs. Aber wie schon in Hälfte eins ohne echte Durchschlagskraft und ohne Idee, den dichten Abwehrriegel der Heimelf zu knacken. Es gibt zwar etliche Strafraumszenen in der Nähe des Purgstaller Gehäuses, doch keine echte 100er, weil weiterhin die letzte Entschlossenheit und Genauigkeit fehlen. Auch als Ybbs auf Dreierkette umstellt und mit Emir Acer einen weiteren Stürmer bringt, ändert das wenig. Die größte Ausgleichsmöglichkeit resultiert aus einer Standardsituation, aber ein Freistoß am 16er von Stefan Sailer bleibt in der Mauer hängen. Die Ybbser reklamieren zwar Handspiel, doch Schiedsrichter Andreas Kaiblinger deutet sofort weiterspielen. Auch die rollenden Angriffe in der Nachspielzeit bringen nichts mehr ein.

Somit bleibt es beim 1:0-Derbyerfolg der Purgstaller. Damit sind für Ybbs die letzten Chancen geschwunden, das Führungsduo noch unter Druck zu setzen. Nächste Woche geht es beim Heimspiel gegen Rohrendorf darum, den dritten Platz zu verteidigen.

Highlight Video:

Fotos: Wickenschnabel/NÖN

Match-Statistik: SVg ATP Metallbau Purgstall – ASK Bau Pöchhacker Ybbs 1:0 (1:0).

Tor: 1:0 Richard Scharner (20.).

Gelbe Karten: Richard Scharner (94. Unsportlichkeit).

Ybbs: Stefan Mitmasser (46. David Pöchhacker); Fabian Holzer, Robert Kaminger, Lukas Eisenbauer (75. Emir Acer), Andrei Dronca, Matthias Wurm, Stefan Holzer (84. Dominik Streisselberger), Stefan Sailer, Manuel Leitgeb, Bedirhan Aydin (63. Julian Sieber), Blaz Udovcic.

Schiedsrichter: Andreas Kaiblinger, Hikmet Inal, Ing. Catalin Stefanescu.

Purgstall, Fliederstadion, 600 Zuschauer.

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