Ein Selbstfaller in Würmla

von Christian Eplinger am 31. Oktober 2021

Der Halloweentag 2021 wurde für den ASK ein Tag des Grauens. Würmla stoppte am Sonntag die Aufholjagd des ASK Bau Pöchhacker Ybbs. Und das, obwohl der ASK Chancen genug gehabt hätte, um zwei Spiele zu gewinnen.

SV Würmla – ASK Bau Pöchhacker Ybbs 2:1 (1:1).

Die Ybbser, die bis auf Marco Talir und Manuel Pils wieder vollzählig waren, begannen überfallsartig. Erste Minute Angriff über die linke Seite, doch der Stangler von Manuel Leitgeb findet keinen Abnehmer. Im Gegenzug auch gleich die erste Chance der Heimischen. Clemens Lippert, der später noch zum großen Würmla Matchwinner werden sollte, kommt erstmals zum Abschluss, doch Stefan Mitmasser ist am Posten. 4. Minute Freistoß an der Strafraumgrenze für den ASK. Stefan Holzer spielt in den Rückraum auf den freistehenden Stefan Sailer, der kommt auch 13 Metern zum Abschluss, trifft das Leder aber nicht voll. Fünf Minuten später die nächste 100er. Harald Bock setzt sich rechts durch, geht in den Strafraum und sucht den Abschluss, statt auf seine freistehenden Mitspieler in der Mitte querzulegen. Sein Schuss verfehlt das Gehäuse.

Danach Outeinwurf für Ybbs, Ballverlust, ein weiter Ball in die Spitzen der Heimischen, begünstigt vom starken Rückenwind, David Pudelko verschätzt sich und Clemens Lippert zieht alleine auf Mitmasser und behält die Nerven. 1:0 für Würmla. Doch zunächst zeigt sich Ybbs noch nicht geschockt. Harald Bock hat die nächste Großchance am Fuß, scheitert aber an Würmlas Keeper Thomas Wimmer.

Schön langsam kommt dann Sand ins Getriebe des Ybbser Spiels. Immer mehr ungenaue Pässe, zu wenig Laufbereitschaft und ein Gegner, der mit dem Wind auf Konter setzt und durch Lippert zu noch einer weiteren Abschlusschance kommt, erneut ist aber Mitmasser am Posten.

Dann als alle schon mit dem Pausenpfiff rechneten schlug Harald Bock zu. Schöner Wechselpass von Matthias Wurm auf Manuel Leitgeb, der geht links durch, legt zurück und Harald Bock schießt mit links ins Kreuzeck zum 1:1 ein.

Auch nach Seitenwechsel ist Ybbs klar tonangebend und findet gleich zu Beginn eine Top-Chance vor. Doch Dominik Aigner kann nach schöner Vorarbeit von Harald Bock und Stefan Holzer das Leder nicht im Gehäuse der Heimelf unterbringen. Ybbs drückt jetzt, allerdings ohne wirklich effektiv vor das Gehäuse zu spielen. In der 74. hat Torhüter Thomas Wimmer bei einer Abwehraktion nach Schüssen vom eingewechselten Philipp Plank und Manuel Leitgeb aus kurzer Distanz gleich doppeltes Glück und hält seine Farben im Spiel.

Das Glück war auch danach auf Seiten der Heimischen. Weiter Abschlag nach vor, Missverständnis zwischen Thomas Kaminger und Matthias Wurm, das Leder kommt dadurch zu Lippert, der erneut alleine auf Mitmasser zuläuft und trocken zum umjubelten 2:1 für die Heimischen einschiebt. Ein Tor aus dem Nichts. Ein Tor, das aber irgendwie zur Leistung der Ybbser an diesem Tag passt. Ybbs wirft danach zwar alles nach vorne, aber außer einen Schuss von Robert Kaminger nach einem Gestocher im 16er konnte man keine echte Torchance mehr herausspielen.

So blieb es bei einer unnötigen und ganz bitteren Niederlage. Anstatt dem Spitzenduo näher zu kommen, konnten Haitzendorf und Wieselburg den Vorsprung auf Ybbs auf  sieben bzw. fünf Punkte ausbauen.

Match-Statistik: SV Würmla – ASK Bau Pöchhacker Ybbs 2:1 (1:1).

Torfolge: 1:0 Clemens Lippert (11.), 1:1 Harald Bock (45.+1), 2:1 Clemens Lippert (79.).

Gelbe Karten: Philipp Nussbaumer (19. Unsportlichkeit), Christoph Weyermayr (77.), Jürgen Sprengnagel bzw. Stefan Holzer (54. Foul), David Pudelko (94.).

Ybbs: Stefan Mitmasser, Thomas Kaminger, David Pudelko, Robert Kaminger, Fabian Holzer, Dominik Aigner (63. Özgür Gürler), Matthias Wurm, Manuel Leitgeb, Harald Bock (87. Andrei Dronca), Stefan Holzer (63. Philipp Plank), Stefan Sailer.

Schiedsrichter: Kurt Geyer, Karl Veselka, DI Ernes Bajric.

Sportplatz Würmla, 120 Zuschauer.

Kommentare

  • Friedrich Zwiefelhofer

    1. November 2021 um 14:53 Uhr

    Was soll ich dazu noch sagen :
    Zwei Schnitzer unsererseits mit anschließendem Torjubel seitens des „Knipsers“ von Würmla und 1 wirklich schöne Aktion zum 1:1 …
    Mein Fazit daraus :
    es hilft nix, wenn ich „spielerisch“ den Ball bis in den 5er-Bereich bringe, wenn dort keiner ist, der ihn im Tor versenkt …

    Seid mir nicht böse, aber eines möchte ich auch noch loswerden :
    Bis auf wenige „Könner“, welche den Ball über die Mauer nahe der kurzen Stange ins Tor befördern (können) ,
    landen gut 50% der zum Tor gedrehten Freistöße/Eckbälle direkt in den Fängen des Torwarts.
    und wenn nicht, kommen sie am langen 5er-Eck runter, wo keiner wartet …

    Gibt es keine „Kopfball-Spezialisten“ und vor allem Freistoß-Schützen mehr, welche die Bälle vom Tor wegdrehen,
    um die Goalies auf der Linie zu halten ??
    Ich erinnere mich in unseren Reihen z.B. an Holzer Walter ( links außen ) Buschenreithner Kurt / Pichelmann Adi ( Mitte )
    wenn die am Elfer ordentlich zum Kopfball gekommen sind, hat´s „gescheppert im Kasten“ …

    … aber vielleicht versteh´ ich das heutige System ja irgendwann …

    LG

  • Manfred H.

    5. November 2021 um 15:09 Uhr

    Man hätte gut daran getan wenn man die Elf gegen Herzogenburg erfolgreich war von Beginn an rangelassen hätte.
    In diesem Spiel war Kampfgeist und Wille zu sehen und man brauchte sich nicht fürchten das man Verlierer vom Platz geht.

    Bis auf die ersten 10 Minuten war das kollektive Spielverweigerung. Man merkt das einige dem ASK nicht mehr weiterhelfen und es wäre besser diesbezüglich eine Lösung zu suchen. Es fehlt an Typen mit Charakter und Eiern, stattdessen kommen sie mit Toilettetascherln zum Spiel.
    Ich kann mich heuer an kein Spiel erinnern wo wir den Gegner dominiert haben, wir haben gewonnen waren aber nie die klar bessere Mannschaft. Gegen Melk vielleicht.

    Seit gefühlten 20 Jahren haben wir keinen Knipser mehr der uns in der Saison 15-20 Tore macht, wenn schon jede Menge Geld für diesen Kader in die Hand genommen wird so muss doch auch ein sehr guter Stürmer zu haben sein.

    Man mag so zwar immer vorne ein wenig mitspielen, aber für ganz oben wird es nicht reichen.

    lG

    • Christian Eplinger

      6. November 2021 um 7:51 Uhr

      Hallo Manfred,

      also ganz so stehen lassen kann/will ich das nicht. Wir hatten heuer im Herbst schon etliche Spiele, die wir klar dominiert haben, wo sich der Gegner nur hinten reingestellt hat und wir praktisch auf ein Tor gespielt und auch fast keine gegnerischen Chancen zugelassen haben (Melk, Seitenstetten, Eggenburg, Amaliendorf, Rabenstein und durchaus auch Rohrendorf). Aber ja, wir brauchen zu viele Chancen und haben aktuell nicht den Knipser. Nur dass es in den letzten 15 Jahren keinen Knipser in Ybbs gegeben hat, stimmt nicht: Ich erinnere an Namen wie Markus Rauschmayr, Michael Mayr, Manuel Rosenegger oder auch Markus Gruber und in der ersten Saison auch Elvis Dirvaru – ich weiß, alles schon länger her, aber echte Knipser zu bekommen, ist nicht einfach und so manch echter Knipser hatte leider bei uns nicht die Top-Saison (Rudi Vogel) oder war vom Verletzungspech verfolgt (Tomas Strasky) … Dennoch bitte nach einem schlechteren Spiel nicht gleich wieder der Mannschaft alle Tugenden, die sie zuletzt mehrfach gezeigt hat, absprechen. Und ich hoffe, sie zeigt heute gegen Schweiggers nochmals ihr wahres Gesicht. lg epi

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