Das letzte Geleit für Adi

Allgemein // Archiv 2019

von Christian Eplinger am 6. Mai 2019

Am kommenden Donnerstag, 9. Mai, verabschieden wir uns in der Stadtpfarrkirche Wieselburg von unserem langjährigen Spieler und ASK-Mitglied Adi Pichelmann, der am 25. April im 70. Lebensjahr verstorben ist. Die Trauerfeierlichkeiten beginnen um 13.45 Uhr.

Trauerrede von Obmann Christian Eplinger bei der Verabschiedung von Adi Pichelmann:

„Liebe Familie, liebe Angehörige, werte Trauergemeinde,

vor wenigen Tagen spielte der ASK Ybbs das Derby in Wieselburg. Adi Pichelmanns Platz im Wieselburger Stadion blieb an diesem Samstag leer. Dabei wäre schon alles genau getimt gewesen. Adi sollte am 3. Mai aus dem Spital entlassen werden. Das Derby am 4. Mai war ein Fixpunkt in seinem Kalender. Fußball war seine große Leidenschaft und der ASK Ybbs und der SC Wieselburg zwei Vereine, die ihm am Herzen lagen. Insofern hätte er sich über das 2:2 am Samstag sicher gefreut und wahrscheinlich noch einige Zeit am Fußballplatz über diesen oder jenen Spielzug gefachsimpelt. Als Obmann des ASK Ybbs darf ich heute das fussballerische Leben von Adi Revue passieren lassen.

Der Fußball war ein wichtiger Teil im Leben von Adi Pichelmann. In seiner Jugend kickte er bei seinem Heimatverein Hitiag Neuda in Golling. Mit 15 Jahren absolvierte er sein erstes Spiel in der Kampfmannschaft. Mit 19 beim Aufeinandertreffen mit Austria Salzburg anlässlich der Markterhebung von Golling 1969 war Adi schon ein Fixpunkt in der Neudaelf. Das 1:14 gegen Salzburg konnte aber auch er nicht verhindern.

In der Sommersaison 1974 war es schließlich soweit: Adi Pichelmann wechselte vom SV Hitiag Neuda zum ASK Ybbs und gehörte von Beginn weg der Stammelf der von Leopold Weigl trainierten Mannschaft an. In seiner ersten Meisterschaftssaison scorte Adi gleich neun Mal für die Ybbser und das, obwohl in Trainer Weigl im Frühjahr nicht mehr als Stürmer, sondern im Mittelfeld auflaufen ließ.  Zwei Mal feierte Adi Pichelmann mit dem ASK Ybbs einen Aufstieg. Beide Male allerdings als Vizemeister dank Ligareform: Im Spieljahr 1975/76 in die neue Oberliga und 1979/80 als Oberliga-Vizemeister in die Landesliga.

Zwei ganz besondere Spiele standen auch auf der Visitenkarte von Adi Pichelmann: Am 30. Juli 1977 gastierte der Wiener Sportclub als frisch gebackener Meister der 2. Division auf Einladung des neu gegründeten Ybbser Anhängerklubs in Ybbs. Am Ende gab es einen knappen 3:2-Sieg der Wiener gegen einen im Mittelfeld unermüdlich rackernden Adi Pichelmann.

Schon deutlicher fiel das Ergebnis drei Jahre später aus. Allerdings auch vor weitaus größerer Kulisse: Vor 3.000 Zuschauern – ich war damals als siebenjähriger Bub einer davon – spielte der ASK am 16. April 1980 in Ybbs gegen die WM-erprobte Österreichische Nationalmannschaft mit Kreuz, Koncilia, Krankl, Schachner und Co. – mittendrin statt nur dabei in Hälfte eins Adi Pichelmann. Nach der Pause ersetzte ihn Hannes Buschenreithner, für den Adi viele Jahre ein Mentor im Ybbser Team war.

Bis Sommer 1981 – insgesamt sieben Jahre lang – kickte Adi Pichelmann im Ybbser Dress Seite an Seite mit anderen Ybbser Fußballgrößen wie Reinhold Fehringer, den Buschenreithner-, Staudinger- und Geyrhofer-Brüdern, Erich Wargocki, dem ersten bezahlten Ybbser Spielertrainer Heinz Chalupsky, Ernst Kohl, Gottfried Langmann, Hannes Neugschwendtner, Walter Holzer oder Robert Handl. Viele von Ihnen geben dir Adi heute das letzte Geleit.

Im Sommer 1981 wechselte er dann schließlich über die Donau zum SV Gottsdorf-Marbach-Persenbeug, wo er in seinem letzten Jahr als Spieler 1984/85 auch seinen ersten Meistertitel in der Kampfmannschaft in der 2. Klasse Ybbstal bejubeln durfte. Und das mit zwei Toren in seinem allerletzten Spiel  beim 3:0-Sieg gegen Krummnussbaum – ein würdiger Abschied.

 

Danach wechselte Adi auf die Passive Seite des Fußballs. Fußballtrainer wollte er nie werden auch nicht im Nachwuchs. Mit den Nachbarsburschen kickte er aber gerne im Garten und er blieb glühender Fußballfan – neben seinen Vereinen Ybbs, Gottsdorf und später dann auch Wieselburg gehörte seine Liebe dem FC Wacker Innsbruck. Und einen legendären Ausspruch von Adi hat mir Elfi auch verraten: Rapid kann bei mir im Garten spielen, ich würd sie mir dennoch nie anschauen.

Mit diesen Worten Adi – sagen wir leb wohl. Wir werden dir ein ehrendes Andenken erhalten.“

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