30 Minuten Fußball waren zu wenig

von Christian Eplinger am 23. April 2017

Nach 30 Minuten hätte in diesem Spiel wohl keiner mehr auf einen Punktgewinn der Gmünder in Ybbs getippt. Die Hausherren dominierten den Gegner nach Belieben und lagen durch zwei Tore von Christopher Rass mit 2:0 in Front. Doch dann stellte man aus unerklärlichen Gründen das Fußballspielen ein – und bekam drei Minuten vor Spielende die Rechnung präsentiert.

ASK Bau Pöchhacker Ybbs – SC Gmünd 2:2 (2:1).

Ybbs begann in dieser Partie bei leichtem Nieselregen, wie es sich die Fans erwarteten. Man dominierte das Spiel, ließ Ball und Gegner geschickt laufen ohne allerdings in den ersten zehn Minuten zwingende Torchancen gegen die defensiv eingestellten Gmünder herauszuspielen. Erst ein Schuss von Stefan Holzer nach schöner Aktion über Patrick Bruckner und Manuel Leitgeb deutete erstmals Gefahr an. Allerdings verfehlte das Leder doch deutlich sein Ziel (11.). Besser machte es Christopher Rass in der 18. Minute. Erneut eine schnelle Kombination der Ybbser Offensive, Christopher steht verkehrt zum Tor und bugsiert das Leder mit der Ferse aus rund acht Metern ins Tor – 1:0 für Ybbs.

Zwei Minuten später kamen die Gmünder aber erstmals gefährlich vors Ybbser Tor. Bernhard Hayden musste bei einer Kopfballchance von Berke Dede seine Klasse aufbieten. Danach sind es aber wieder die Ybbser. Manuel Leitgeb vergibt zuerst noch aus aussichtsreicher Position, doch Christopher Rass ist in der 27. Minute erneut treffsicher und erzielt aus spitzem Winkel das 2:0.

Doch dann glaubten die Ybbser anscheinden schon, das Spiel sei gewonnen – so wie viele Zuschauer, die zu diesem Zeitpunkt schon von einem Schützenfest à la U23 träumten. Ybbs kombinierte plötzlich nicht mehr, die Laufbereitschaft sank und auch in den Zweikämpfen war man nicht mit letzter Entschlossenheit dabei. So kam es, dass es nach 37. Minuten plötzlich nur mehr 2:1 stand. Mathias Rezsonya kam am 20er völlig frei zum Schuss und versenkte das Leder genau im Kreuzeck. Fast hätte Christopher Rass vor der Pause noch den Zwei-Tore-Vorsprung wieder hergestellt, doch sein Schuss wurde von einem Gmünder Verteidiger im letzten Moment noch per Kopf über die Latte abgelenkt. So ging es mit der knappen Führung in die Pause.

Nach Seitenwechel plätscherte das Spiel so dahin ohne große Höhepunkte. In der 60. Minute herrschte kurz Elferalarm im Ybbser Strafraum, doch Schiedsricher Richard Zeinzinger deutete auf Weiterspielen. In der 74. Minute die beste Aktion der Ybbser in Hälfte zwei. Der Ball läuft über mehrere Stationen, kommt zu Patrick Bruckner, der schießt vom 16er, trifft aber einen Gmünder, von dem der Ball auf die Latte prallt und wieder zurück ins Spielfeld springt. In der 80. Minute ist es nochmals Patrick Bruckner, der am 16er den Ball bekommt, sich dann aber in einem Dribbling verzettelt. Und so kommt es in der 86. Minute doch noch anders als alle geglaubt hatten. Zweikampf im Ybbser Strafraum, Berke Dede geht in den Zweikampf mit Bernhard Hayden und fällt, Schiedsrichter Zeinzinger pfeift – Elfmeter. Karel Slama lässt sich diese Chance nicht entgehen und stellt auf 2:2. Zwei verlorene Punkte für die Ybbser, wobei diese am Schluss darüber sogar noch glücklich sein mussten, denn Dede hatte in der Nachspielzeit sogar noch den Siegestreffer am Kopf.

Match-Statistik: ASK Bau Pöchhacker Ybbs – SC Gmünd 2:2 (2:1).

Tore: 1:0 Christopher Rass (18.), 2:0 Christopher Rass (27.), 2:1 Mathias Rezsonya (37.), 2:2 Karel Slama (87. Strafstoß).

Gelbe Karte: Hasito Yigit (88. Unsportlichkeit).

Ybbs: Bernhard Hayden; Thomas Kaminger, Fabian Schadenhofer, Robert Kaminger, Dominic Rass, Thomas Buschenreithner, Tobias Eberl (68. Elvis Dirvaru), Patrick Bruckner, Manuel Leitgeb, Stefan Holzer (82. Andreas Palmanshofer).

Schiedsrichter: Ing. Richard Zeinzinger, Andreas Kaiblinger, Hermann Katterbauer.

Matchballspende & Matchpatronanz: Glas Bau Creativ, Neumarkt.

Ybbs, Donaustadion, 200 Zuschauer.

Kommentare

  • Mag. Hubert Oberleitner

    24. April 2017 um 18:00 Uhr

    Gmünd war ein Gegner, gegen den man normalerweise hätte gewinnen müssen. Ich führe den Leistungsabfall besonders in der 2. Spielhälfte nicht auf mangelnden Einsatz und Willen, sondern auf schwindende Kräfte zurück. Vielleicht die Folge der Doppelbelastung durch Cup und Meisterschaft, wobei innerhalb einer Woche drei Spiele zu absolvieren waren. Ähnliches steht kommende Woche wieder an. Die Clubführung muss daher Prioritäten setzen und sich für einen Bewerb entscheiden, wobei der Fokus auf den möglichen Meisterschaftsgewinn gerichtet sein sollte. Ich denke, viele Anhänger sind auch dieser Meinung. Daher Bündelung aller Kräfte, um den Aufstieg in die 1. LL zu erreichen. Viel Erfolg für die kommenden Spiele.

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